Kunststoffe

Sowohl beim Zahnersatz, wie auch zunehmend in der Füllungstherapie, werden die dentalen Kunststoffe heute sehr dominant eingesetzt. Durch den funktionellen Einsatz im Mund werden die Kunststoffe im Mund durch Abrasion (Verschleiß), Speichel (Milieu), Einwirkung von Nahrung u. Getränken , Erwärmung  und Alkohol (je hochprozentiger – umso mehr!) freigesetzt und gelangen in die Zelle durch Verschlucken und Resorption im Darm. Inhalierte Partikel bis zu 100 µm gelangen über die Lunge in die Blutbahn. Dadurch kommt es zu einer allmählichen Anreicherung von Kunststoffbestandteilen in verschiedenen Organen (insbes. der Niere). (Reichl F.X. 2003) Bewiesene systemische Wirkungen von Kunststoffen und Klebern sind (GRAF, K. 2004, 2010;  SCHMALZ, G., GEURTSEN, W. & D. ARENHOLT-BINDSLEV 2005, 2006; Janda, R.2007; REICHL, F.-X.2003, 2008)

1. Allergie:

  • Kunststoffe und insbesondere Bonder haben eine sehr hohe allergische Potenz.
  • Selten Typ-I-Allergie: Urticaria bis hin zum anaphylaktischen Schock
  • Meist Typ-IV-Allergie z.B. Mundschleimhautentzündung, Kontaktdermatitis. Von Bedeutung sind dabei HEMA und TEGDMA.
  • Auch Formaldehyd kann Ursache einer allergischen Reaktion auf Komposit-Kunststoffe sein.

2. Toxiztät:

  • Sämtliche Bestandteile von Kunststoffen und Kunststoffklebern sind potentiell toxisch.
  • Der Grad der Toxizität steigt, je kleiner die Molekülgröße ist.
  • Die Anzahl der gelösten Bestandteile steigt bei Alkohol als Lösungsmittel

3. Mutagenität

  • TEGDMA ist bereits in nichttoxischen Konzentrationen mutagen.
  • Glutaraldehyd (z.B. in Dentinadhäsiven) war bei In-Vitro-Tests mutagen.
  • DMPT (Dimethyl-para-toluidin), ein weit verbreiterer Co-Initiator bei Lichthärtung, induziert numerische Chromosomenveränderungen.
  • Bei Methylmethacrylat-Dämpfen ab 114 ppm sind Chromosomenveränderungen gesichert.

4. Östrogenitätsrisiko

  • Bestandteil des Bis-G(D)MA ist das Bisphenol A. Dieses kann sich an die Östrogen-Rezeptoren der Zellen binden und damit eine östrogenähnliche Reaktion im Organismus hervorrufen.

Bewiesen ist auch, dass toxische Wirkungen von Kunststoffen durch Fluoride potenziert werden.