Die schädlichste Substanz überhaupt – Arsen – macht abhängig, ist krebserrgend und wirkt sich generell giftig auf Umwelt, Mensch und Natur aus. Arsen ist in unserem Leitungs- und Mineralwasser erlaubt, zwar nur zu gewissen Mengen, jedoch ist unklar wie es sich langfristig auf den menschlichen Organismus auswirkt. Dabei ist es gar nicht so schwer die Arsen-Aufnahme auf ein unbedenkliches Maß zu reduzieren.
Die Liste der schädlichsten Substanzen wird schon jahrelang von dem Stoff Arsen angeführt (ATSDR: Agency for Toxic Substances and Disease Registry). Somit ist es giftiger als Blei oder Quecksilber – zumindest wenn es in Abhängigkeit mit der Toxizität, Häufigkeit und dem Ausmaß der menschlichen Exposition gesetzt wird. Ein guter Grund sich mit diesem Stoff etwas genauer auseinander zu setzen.
Die Einsätze von Arsen waren in der Vergangenheit oft von vernichtender Natur. Als Schädlingsbekämpfungsmittel im Weinbau, Herbizid, Fungizid in der Holzwirtschaft oder als Rattengift wurde es jahrelang ein gesetzt – teilweise auch heute noch.
Es zählt nicht zu den essentiellen Spurenelementen des Menschen, Mangelerscheinungen konnten bisher noch nicht festgestellt werden. Hierbei ist jedoch sehr entscheidend ob das Arsen in organischer oder anorganischer Form aufgenommen wird. Durch die hoch toxische Wirkung auf den menschlichen Organismus ist jedoch eher davon aus zu gehen, dass es der Mensch überhaupt nicht benötigt und es generell vermieden werden sollte.
Arsen ist in jeder Form giftig, wobei anorganisches Arsen toxischer wirkt als dessen organische Form. Zu den Hauptaufnahmequellen beim Menschen zählen verarbeitete Getreideerzeugnisse, Fisch- und Meeresfrüchte, Milch und Milchprodukte, Reis, sowie unsere Trink- und Mineralwässer.
Durch natürliche Arsen-Vorkommen in Sedimenten und Gesteinsschichten gelangt es alleine schon auf natürliche Weise in unser Trinkwasser – in der giftigeren, anorganischen Form.
Hinzu kommen noch die Verunreinigungen von Industriebetrieben, Mülldeponien, Bergbau und der Landwirtschaft. Der Arsen-Gehalt im Trinkwasser kann stark schwanken und muss somit ständig überprüft werden.
Dass unser Leitungswasser nicht rein durch unsere Wasserhähne strömt ist bekannt. Unsere Trinkwasserverordnung gibt Grenzwerte vor und “erlaubt” somit ein paar Stoffe in unserem Leitungswasser bis zu einem gewissen Grad. Für die meisten Stoffe wurde bis heute jedoch überhaupt kein Grenzwert fest gelegt.
Laut unserer Trink- und Mineralwasserverordnung dürfen pro Liter Leitungs- oder Mineralwasser 10 µg Arsen enthalten sein.
Einige Regionen in Deutschland wiesen in der Vergangenheit erhöhte Arsenkonzentrationen im Grundwasser auf. Hierzu zählt zum Beispiel Nordbayern und Thüringen. Laut Umweltbundesamt wird der WHO-Grenzwert jedoch durch die Wasseraufbereitung seit 1996 verbindlich eingehalten.
Doch genügt der Grenzwert von 10 Mikrogramm pro Liter überhaupt, um gesundheitliche Risiken aus zu schließen? Dies konnte bis heute nicht ausreichend geklärt werden, da es an Langzeitstudien über die Arsen-Aufnahme beim Menschen mangelt.
Für Babynahrung liegt der Grenzwert sogar lediglich bei 5 µg pro Liter. Daraus ergibt sich, dass generell Leitungswasser für Babynahrung nicht zu empfehlen ist, da die Qualität zeitlichen Schwankungen unterworfen ist.
Mineralwässer stellen leider auch keine 100% ig sichere Alternative zum Leitungswasser dar. Im August 2016 gab es von einem Mineralwasser-Hersteller aus Südbaden eine Rückruf-Aktion wegen einer zu hohen Arsen-Konzentration. Wie hoch diese Arsen-Konzentration war blieb verschwiegen. Laut Medien war die Überschreitung in einem unbedenklichen Maß. Warum jedoch der Wert nicht veröffentlicht wurde ist fragwürdig.
Ein weiteres Problem für den Endverbraucher bei Flaschenwasser: die Hersteller müssen keine Angabe über dessen Arsen-Gehalt auf den Flaschen aufdrucken. Ist die Flasche mit “geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung” gekennzeichnet, ist davon aus zu gehen dass der Arsen-Wert unter 5 µg pro Liter liegt.
Die höchste Sicherheit erhält man durch die Filtration des Leitungswassers mit den entsprechenden Methoden. Ein Wasserfilter mit der Umkehrosmose-Technologie entfernt über 99 % des giftigen Halbmetalls. Zusätzlich werden andere Stoffe gleichzeitig mit entfernt, welche nicht in unser Trinkwasser gehören.
Das Halbmetall kommt in unserem Trinkwasser meist in anorganischer Form als Arsenit oder Arsenat vor. Grundlegend ist Arsen nur sehr schwer wasserlöslich, weist in seinen Verbindungen jedoch eine hohe Wasserlöslichkeit auf. Dies erhöht das Gefahrenpotential der Aufnahme von Arsen durch die Trink- und Mineralwässer enorm.
Das Grundproblem der Arsen-Verbindungen ist, dass sie im menschlichen Körper mit lebensnotwendigen Phosphaten verwechselt und somit leicht auf genomnen werden.
Es wird vermutet, dass die Aufnahme von Arsen über längere Zeiträume zu gesundheitlichen Problemen wie zum Beispiel kardiovaskuläre Erkrankungen, Hautläsionen und einige Krebsformen führen kann. Diese Vermutungen werden auch durch Studien über Arsen gekräftigt.
Laut einer Untersuchung in Texas wirkten sich schon Arsenwerte von mehr als 8 µg pro Liter schädlich auf den menschlichen Organismus aus. Über einen längeren Zeitraum aufgenommen konnte sogar eine starke Begünstigung einer Schilddrüsenunterfunktion festgestellt werden.
Eine weitere Studie aus Taiwan zeigte auf, wie eine dauerhafte Arsenaufnahme die Verengung und Verkalkung von Arterien begünstigte. Das Risiko um an Arteriosklerose zu erkranken stieg hierdurch auf das Dreifache an.
Bei unseren Lebensmitteln sieht es nicht besser aus – ganz im Gegenteil. In der EU gibt es bis heute keinen Grenzwert für Arsen. Aktuell wird über eine Einführung eines Grenzwertes bei Reis-Produkten diskutiert, da hierdurch die Belastungen des Menschen mitunter am höchsten sind.
Wirkt Arsen über eine längere Zeit auf unseren Körper ein, können fast alle Organe chronisch geschädigt werden.
Gleichzeitig schleichen sich mit der Zeit Symptome wie Depression, Schlafstörung, Benommenheit und Kopfschmerzen ein.
Da sich Arsen vor allem in Haut und Nägeln absetzt hat es auch häufig Haarausfall, Störungen des Nagelwachstums und eine Veränderung der Hautpigmentierung zur Folge. So genannte Mees-Streifen auf den Fingernägeln sind ebenfalls ein Indiz für eine Arsen-Vergiftung.
Ein weiteres auffälliges Anzeichen ist ein Knoblauchgeruch im Schweiss und der Atemluft obwohl kein Knoblauch gegessen wurde.
Wenn Sie eines dieser Anzeichen bei sich erkennen können, konsultieren Sie bitte einen Arzt.
Fazit: Arsen gilt es auf allen Ebenen zu vermeiden. Auch wenn nur geringe Mengen der giftigen Arsen-Verbindungen aufgenommen werden, ist bis heute nicht eindeutig geklärt, wie es sich langfristig und individuell im Körper verhält.
Alexander Pippir
Arbeitskreis: Lebensmittelqualität
Quellen:
efsa (European Food Safety Authorithy)
WHO
ATSDR: Agency for Toxic Substances and Disease Registry
Umweltbundesamt