Zahn-Wurzelbehandlungen mit Nebenwirkungen

Zahn-Wurzelbehandlungen mit Nebenwirkungen

Das Fachgebiet „Endodontie“ in der Zahnmedizin macht es möglich: Selbst stark zerstörte Zähne können durch Wurzelbehandlungen erhalten werden.

Im Zug dieser Behandlung werden die infizierten Wurzelkanäle im Zahn von abgestorbenem Gewebe gereinigt, desinfiziert und mit Wurzelfüllmaterialien abgefüllt. Der Zahn ist nicht weiter schmerzhaft, der Patient kann wieder darauf beißen und für den Patienten scheint damit wieder alles in Ordnung zu sein.

Was der Patient meistens jedoch nicht weiß ist, dass dieser Zahn zeitlebens eine Mehrfachbelastung für sein Immunsystem darstellt, und zwar:

  1. Toxische Belastung durch Leichengifte:
    Durch den Zahn ziehen sich nicht nur ein bis mehrere Wurzelkanäle, sondern ein ganzes Kanalsystem (Titelbild), sowohl in der Zahnwurzel, als auch in Kronenbereich. Abgefüllt können nur der (die) Zentralkanal (-kanäle) in der Zahnwurzel werden, die feinen Ausläufer des gesamten Kanalsystems müssen zwangsläufig unberücksichtigt bleiben. Das darin befindliche Resteiweiß zerfällt und bildet Leichengifte, im Wesentlichen Mercapatane, die aus dem Zahn diffundieren und so im Organismus frei verfügbar sind. Eine hoch toxische Belastung! Potenziert wird diese Belastung noch durch eine evtl. vorliegende Amalgam-Belastung, denn das Quecksilber aus diesen Füllungen ist hoch reaktiv mit den Mercaptanen und bildet das höchst toxische Dimethyl-Quecksilber, ein Schadstoff, der ca. 200 Enzyme inaktivieren kann mit all seiner Stoffwechselproblematik (s.a. Bild “Potenzierung durch Amalgam”).
  2. Allergene und toxische Belastung durch Wurzelfüllmaterialien:
    Es gibt prinzipiell kein biologisches Wurzelfüllmaterial. Jede Mixtur hat ihre potenziell allergene und toxische Komponente.
  3. Bakterielle Belastung durch Anaerobier:
    Jeder wurzelbehandelte Zahn ist ein Infektionsherd durch die bakterielle Verseuchung in den Wurzelkanälen. Diese bleibt obligat, auch bei verschiedensten und mehrfachen Desinfektionsversuchen durch den Behandler. Eine Sterilität des gesamten Wurzelkanalsystems ist nicht zu erreichen.
  4. Permanente chronische Entzündung im Bereich der wurzelbehandelten Zähnen:
    Auf den Dauerstress durch den wurzelbehandelten Zahn (Leichengifte, Wurzelfüller, bakterielle Belastung) reagiert das Immunsystem mit einer Abwehrreaktion, einer chronischen Entzündung. Die Entzündung ist chronisch, d.h. nicht schmerzhaft, radiologisch ist primär (noch) nichts bis wenig zu sehen – es ist aber trotzdem ein permanenter Stress für das Immunsystem und damit eine Minimierung der Selbstheilungskräfte.

Die beschriebene Mehrfachbelastung durch wurzelbehandelte Zähne ist Fakt. Trotzdem gibt es viele Personen mit Zahnwurzelbehandlungen, die ohne gesundheitliche Probleme durch das Leben gehen. Das bedeutet jedoch nicht, dass für diese Personen die beschriebene Mehrfachbelastung auf das Immunsystem nicht gilt – diese Personen haben jedoch eine bessere Konstitution und damit eine bessere individuelle Kompensationsfähigkeit, die diese Belastung (noch) schluckt.

Anders sind die Voraussetzungen bei bereits chronisch Erkrankten, denn bei diesen läuft das individuelle „Fass der Belastungen“ (s.a. folgendes Bild) bereits über, was nichts anderes bedeutet, als dass bei chronisch Kranken, egal mit welcher Symptomatik, therapeutisch das Fass geleert werden muss – und ein nicht unerheblicher Teil der Fass-Füllung ist die Mehrfachbelastung durch wurzelbehandelte Zähne.

 

Therapeutischer Ausblick:

Jeder Gesundheitsbewusste sollte ernsthaft überlegen, ob er die Minimierung seiner individuellen Selbstheilungskräfte durch einen wurzelbehandelten Zahn hinnehmen möchte.

Bei chronisch Kranken ist nach Auffassung der „DGUHT – aktiv für Mensch und Umwelt“ eine Zahn-Wurzelbehandlung eine Kontra-Indikation, weil das Immunsystem damit be- statt ent-lastet wird und somit ein Therapiehindernis darstellt.

Ein Zahnverlust kann heute in der gleichen Therapiesitzung durch ein Sofort-Implantat ersetzt werden (Zahn raus – Implantat rein). Aus umwelt-zahnmedizinischer Sicht wäre in diesem Zusammenhang aber wichtig, kein metallisches Implantat (Titan – Nichtedelmetall, erhöhte Korrosion im Kiefer) oder Kunststoff-Implantat (PEEK – Kunststoff, allergene und/oder toxische Problematik), sondern ein vollkeramisches Implantat als biologische Alternative zu verwenden.

Nach jahrelanger Erfahrung ist es für uns keine Überraschung mehr, wenn sich teils jahrelang persistierenden Beschwerden (Schulter/Arm, Knie, rheumatische und dermatologische Probleme etc.) nach dem Ersatz von wurzelbehandelten, nervtoten Zähnen durch keramische Implantate spontan besserten.

Dr. Karlheinz Graf
Leiter des AK Zahnmedizin in der DGUHT

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