Bei der Müllverbrennung und in vielen industriellen Produktionsprozessen entstehen große Mengen an Aschen und Schlacken als Nebenprodukte. Flugasche gemäß EN 450 sind Ultrastäube und Schlacken. Derartige Stoffe sind nicht einfach Abfall, sondern werden in vielen Baustoffen wie Putze, Farben für Baustoffe wie Zement und Beton als Zuschlagstoffe verwendet.
Gemäß Wikipedia ist Flugasche „der feste, disperse (teilchenförmige, partikelförmige, staubförmige) Rückstand von Verbrennungen, der auf Grund seiner hohen Dispersität (Feinverteilung) mit den Rauchgasen ausgetragen wird. Flugasche entsteht in großen Mengen in Wärmekraftwerken und Müllverbrennungsanlagen und muss dort durch Entstauber aus den Rauchgasen abgeschieden werden. Die Partikelgröße reicht von etwa 1 µm bis 1 mm. An Partikelformen treten sowohl glatte, massive Kugeln als auch Hohlkugeln (sogenannte Cenosphären), Plättchen, Fasern und Agglomerate auf. Die Dichte beträgt 2,2 bis 2,4 kg/l, die Schüttdichte liegt zwischen 0,9 und 1,1 kg/l. Die Zusammensetzung der Flugasche hängt stark vom Brennmaterial (Braunkohle oder Steinkohle) ab und erstreckt sich von Restkohlenstoff und Mineralien (Quarz, Aluminiumsilikat) bis hin zu toxischen Stoffen wie Schwermetallen (Arsen bis Zink) und Dioxinen. Dabei wirkt die Flugasche auch als Träger adsorbierter Schadstoffe. Während reine, einheitliche, gleichbleibende Brennstoffe wie Steinkohle eine gut verwertbare Flugasche ergeben, setzt sich die Braunkohlenflugasche (BFA) aus vielen verschiedenen Stoffen zusammen.“
Laut dem Fachautor Roland Grimm(1.) fallen lt. dem Fraunhofer-Instituts allein in Deutschland jährlich ca. 6 Mio. Tonnen Metallaschen, Abfallschlacken und Filterstäube durch Müllverbrennung und in industriellen Prozessen wie der Kohleverstromung oder der Stahlerzeugung an. Bei diesen Stoffen handelt es sich um die metallischen, anorganischen mineralischen, nicht brennbaren Rückstände, die bei der Verbrennung von organischen Materialien wie Kunststoffe, Abfälle, Kohle, Erdöl oder auch Holz anfallen. Die Abfallrückstände können feinkörnig wie bei der Asche, oder aus pulverigen Stäuben bestehen. Hocherhitzte Abfallrückstände , die eine pastöse Konsistenz haben, nennt man Schlacke. „Selbstverständlich müssen Aschen und Schlacken vor dem Einsatz als Zuschlagstoffe auf möglicherweise toxische Inhaltstoffe untersucht werden. Sie können nämlich zum Beispiel bedenkliche Konzentrationen an Schwermetallen enthalten, die dann in den Baustoffen landen würden. Auf der anderen Seite befindet sich in Aschen und Schlacken aus industriellen Prozessen und der Müllverbrennung oft ein hoher Anteil an wertvollen Metallen wie zum Beispiel Antimon, Zinn, Molybdän, Wolfram, Kobalt und Metalle der seltenen Erden.
Wir empfehlen daher die zur Anwendung kommenden Baustoffe genau auf deren Inhaltsstoffliste zu prüfen und im Zweifel sich mit ausreichenden Filtermasken bei der Arbeit zu schützen. Fragen Sie beim Hersteller nach einer vollständigen Deklaration seiner Produkte.
Karl-Heinz Weinisch
Vizepräsident der DGUHT e.V.
Arbeitskreis Produktinformation
Quellen:
1.) Roland Grimm: http://www.baustoffwissen.de/wissen-baustoffe/baustoffknowhow/grundstoffe/beton/aschen-und-schlacken-wertvolle-zuschlagstoffe-fuer-baustoffe/